Partnerschaft zwischen Augenoptiker und Lieferanten – ein Statement von EYECOM-Autorin Sabine Siegmund

EYECOM-Autorin Sabine Siegmund
Die Partnerschaft zwischen Augenoptikern und Lieferanten ist immer ein grosses Thema. EYECOM-Autorin Sabine Siegmund, selbst Unternehmerin und Inhaberin eines Fachgeschäft für Augenoptik und Hörakustik in Pattensen bei Hannover, hat sich über Partnerschaft in Zeiten der Krise Gedanken gemacht:
„In den letzten Tagen habe ich in meinem Geschäft viele Briefe von Lieferanten erhalten, die sich auf die aktuelle Lage im Umgang mit dem Corona-Virus beziehen. Mir wurde über die wirtschaftliche Situation berichtet, die aktuellen Lieferzeiten genannt, Sondereinkäufe zu günstigeren Preisen angeboten und eine Update mit den zuständigen Mailadressen zugesandt.
Die Zeit ist momentan sehr emotional geladen; Gefühle zeigen und Zulassen ist erlaubt, denn sie gehören zu unserem Leben.
Eine Firma/Lieferant ist keine Person. Sie wird allerdings von Menschen geführt, die sich, wie wir alle, in einer Ausnahmesituation befinden. Häufig wird davon gesprochen, dass wir Partner sind und zusammenhalten müssen. Dann wird aufgezählt, was sie uns als Partner anbieten. Was bedeutet allerdings ‚Partnerschaft’ gerade in einer Krisensituation?
Bei einer Partnerschaft steht für mich im Business ein Austausch von Erfahrungen und Bedürfnissen im Vordergrund. Ich möchte wissen, wie es dem anderen geht und ich freue mich, wenn ein Lieferant sich in meine Situation versetzt. Jeder hat in dieser Zeit mit unterschiedlichen Herausforderungen zu kämpfen, und jedes Geschäft erlebt und benötigt etwas anderes. Es ist ein Wechselspiel der Erfahrungen und Erkenntnisse in dieser Zeit.
Mir ist unter den vielen Anschreiben nur ein Lieferant in Erinnerung geblieben. Dieser Lieferant sagte offen, dass er meine persönliche Geschäftssituation nicht kennt und er gerne ein Feedback hätte, was er für mich tun könne. Der Hersteller selber ging soweit, zuzugeben, momentan keine perfekte Lösung anbieten zu können, da auch sein Unternehmen in dieser Situation auf gegenseitige Hilfe angewiesen sind.
Das war bisher der einzige Lieferant, der sich für meine Situation interessierte. Wir stehen nun im gegenseitigen Austausch. Ich berichte ihm, was mir als stationärer augenoptischer Betrieb helfen kann, und ich bekomme einen Einblick, wie die Abläufe in einem Großen Betrieb momentan laufen. Das ist für mich Partnerschaft und nicht nur eine Lippenbekenntnis.
Diese Firma zeigt für mich echte Menschlichkeit und Verständnis. Ich verstehe die Sichtweise eines Unternehmens besser, und der Hersteller hat ein Einblick in meine Situation. Gerade diese Menschlichkeit ist es, die uns in den Zeiten von Corona sympathisch macht und Stärke zeigt.
Lassen Sie uns gemeinsam partnerschaftlich arbeiten.